Eva K. Hinte von Bondea im Interview

Alexander Trust, den 27. Mai 2007
Bondea
Bondea – Screenshot

Bondea ist ein Soziales Netzwerk „nur“ für Frauen. Tritt es aber tatsächlich als Konkurrenz gegen das StudiVZ an? Im Interview mit der Vorsitzenden der bondea Limited sprechen wir die Idee hinter dem Social Network nur für Frauen an und wollen wissen, wie man die jüngsten Ereignisse beim eigenen BLOGine Award interpretiert.

Alexander Trust:

Seit wann gibt es bondea, und wie kam es zu der Idee?

Eva K. Hinte:

Die Idee zu bondea ist im Frühjahr 2006 entstanden. Damals kamen zwei Kinder aus dem Bekanntenkreis ins Krabbelgruppenalter. Immer wenn ein Termin abgesagt oder verlegt werden musste, wurde bei unseren Bekannten alles recht hektisch.

Im Gespräch kam dann die Frage auf, ob es so was wie OpenBC nicht auch für Frauen bzw. Mütter gäbe. Da wir alle keine ähnliche Plattform kannten, haben wir dann im Mai/Juni letzen Jahres angefangen die Ideen zu konkretisieren.
Ebenso bald war aber auch klar, dass bondea ein Freundinnen Netzwerk mit speziellen Funktionen für Mütter sein sollte aber keine reine Mutterplattform.

Das Unternehmen haben wir dann im November 2006 gegründet und sind am 20. Februar mit bondea online gegangen.

Warum hat man sich für die Gesellschaftsform einer Limited entschieden?

Das Companies House in England hat 17 Stunden am Tag geöffnet, Gewerbeämter in Deutschland oft weniger als 17 Stunden die Woche, es war einfach leichter einen Termin zu kriegen ;-)
Eine Kapitalgesellschaft ist ab einem gewissen Zeitpunkt unverzichtbar. Will sich ein Dritter an der Gesellschaft beteiligen wird er das aus Haftungs- und steuerlichen Gründen nicht an einer Personengesellschaft tun. Die Limited haben wir der deutschen GmbH vorgezogen, weil seit ungefähr 5 Jahren über eine Reform der GmbH-Gesetze gesprochen wird. Mal geht es in die eine Richtung und dann wieder in die Andere mit dem Ergebnis, dass selbst viele Notare bei der Frage nach den Entwicklungen in der Zukunft nur noch mit den Schultern zucken.

Inwiefern differenziert sich bondea von anderen Social Networks, insbesondere vom StudiVZ-Projekt? Und welche Zielgruppe soll damit vor allem angesprochen werden?

bondea ist im Gegensatz zu anderen Angeboten nur für Frauen, mit der Möglichkeit der Vernetzung über eigene Aktivitäten und Interessen sowie über die Eigenschaften der eigenen Kinder. Zum StudiVZ Projekt sehen wir wenige Überschneidungen.

Hatte man bei der Gründung des Portals den so genannten „Stalking-Skandal“ im StudiVZ im Hinterkopf und wollte deshalb ein Netzwerk „nur“ für Frauen anbieten? Oder spielten derlei Gedanken keine Rolle? Gibt es im Netzwerk auch eine „Gruschel“-ähnliche Funktion?

Den „Stalking-Skandal“ hatten wir nicht im Kopf als es zu der Idee kam. Die Idee zu bondea ist ja bereits vor diesem Skandal entstanden. Ich denke viele Frauen und Männer brauchen ihre Orte an denen Sie unter sich sein können. bondea bietet Frauen die Möglichkeit im Internet unter sich zu sein und sich über alles auszutauschen was interessiert und Freude macht.
Bei bondea gibt es keine „Gruschel“-ähnliche Funktion.

bondea veranstaltet derzeit die Wahl zur BLOGine 2007, einem Preis für die beste Bloggerin. Dient der Wettbewerb Marketingzwecken, oder steckt dahinter noch mehr? Beispielsweise die Stärkung der Weiblichkeit in der Blogosphäre?

Bei der Überlegung wie man herausstellen könnte, dass Frauen ebenso viel bloggen wie Männer, ist mir die Idee zum BLOGine Award gekommen. So können wir den, bei Lesern, beliebtesten Frauenblog finden und erstellen auch gleich eine Liste der beliebtesten Frauenblogs.

Es wäre unehrlich zu behaupten, dass wir bondea damit nicht bekannter machen möchten, dies steht aber nicht im Vordergrund Preise dienen fast immer Marketingzwecken, i.d.R. profitieren in erster Linie Teilnehmer und Sieger. Der Ausrichter kommt meist dahinter. Es gibt einen Preis für die beste Journalistin und nun gibt es auch einen Preis für die beste Bloggerin.

Beim Voting zur BLOGine traten erste Probleme auf, und in manchen „Teilnehmerinnen“-Blogs wird außerdem von Zickenterror in Kommentarsträngen berichtet. Wie geht bondea als Betreiber damit um?

Wir hatten nicht damit gerechnet, dass das Ganze so viel Aufmerksamkeit auf sich zieht und hatten nicht erwartet das über 100 Vorschläge eingehen würden.
Wir verwenden für das Voting das WordPress Plug-In WP-Polls in der aktuellsten Version. Wie bei allen Wahlen gibt es auch bei uns ungültige Stimmen und Personen die das Ergebnis unsportlich beeinflussen wollen. Wenn man sowas feststellt muss man dieses Stimmen entfernen.

Der wahrgenommene Zickenkrieg übersteigt den tatsächlichen Zickenkrieg um ein Vielfaches. Es gab in den Kommentaren von Nominierten über andere Nominierte weniges was wirklich negativ war. Die negativen Kommentare, die zum Teil leider auch unsere Nominierten betreffen, wurden vor allem von unbeteiligten Personen geschrieben. Über das was in anderen Blogs geschrieben wurde haben wir verständlicherweise keinen vollständigen Überblick.
Als Veranstalter wundert und ärgert man sich, dass versucht wird uns und Anderen den Spaß an der Sache zu verderben, und macht sich Notizen für die BLOGine 2008.

Zum Abschluss: Wo genau möchte bondea sich dauerhaft positionieren und kann man ausschließen Fehler, die die Konkurrenten begangen haben, zu wiederholen?

Ich denke Teil eins der Frage ist bereits zuvor beantwortet worden.
Fehler kann man niemals vollständig ausschließen, schließlich sind wir ja auch nur Menschen. Wir legen aber sehr großen Wert auf die Sicherheit unseres Systems und arbeiten ständig daran ein Maximum an Qualität zu gewährleisten. Aber um drauf genauer eingehen zu können müsste ich wissen welche Konkurrenten und vor allem welche Fehler gemeint sind.


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