Flavio Briatore: Formel-1-Boss findet Foto mit Hitlergruß nicht komisch

Alexander Trust, den 2. April 2006

Briatore findet Hitlergruß nicht lustig.

Die BILD-Zeitung handelt sich den Zorn von Renaults Formel-1-Boss Flavio Briatore ein. Das ist der ehemalige Nestbeschmutzer von Deutschlands nun nicht mehr suchendem Topmodel, Heidi Klum.

Briatore machte Michael Schumacher im Renault bereits zum Weltmeister in der Formel 1. Stein des Anstoßes nun ist ein Foto. Das zeigt Briatore mit der Geste des Hitlergrußes. Am vergangenen Samstag veröffentlichte die BILD dieses Foto. Briatore schäumte vor Wut, schwor, er würde die Zeitung anzeigen. Die deutsche Presse lag nun gleichauf mit den Tabloids dieser Welt. Das allerdings ist ein trügerischer Schein.

Spaß nicht verstanden

Während Briatore brummte und drohte, gab Renault in einer Presseerklärung ein zögerliches Schuldeingeständnis ab. Flavio sei falsch verstanden worden, er habe einen Spaß gemacht, hieß es (nachzulesen z. B. bei RP-Online).

Der britische Prinz Harry kleidete sich auf einer Kostümparty wie Adolf H. aus Ö. Er stieß damit selbst bei den humorigen Briten auf wenig Gegenliebe.

Wie viel Spaß ist erlaubt

Wie viel Spaß ist in diesem symbolisch belegten, politisch motivierten Kontext erlaubt? Wann ist die Grenze zur Pietätlosigkeit überschritten? Wie immer ist das eine sehr subjektive Angelegenheit. Zwar bestimmt der „Common Sense“ ein gewisses Mindestmaß. Doch die gesellschaftlichen Vorstellungen weichen mitunter stark von einem Zustand ab, der wünschenswert wäre.

Niemand möchte Herrn B. politische Motiviertheit unterstellen. Gleichwie sollten gerade Personen des öffentlichen Lebens darüber im Bilde sein, dass sie noch weit mehr als andere als Vorbilder fungieren. Schlechte Vorbilder ergeben in der Summe auch keine guten Nachzügler.


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