Kindo: innerfamiliäre Kommunikation stärken, ein Interview mit Mario F. Ruckh

Alexander Trust, den 14. November 2007
Kindo
Kindo – Logo

Kindo ist ein Internet-Start-up, das die innerfamiliäre Kommunikation ins digitale Zeitalter hieven möchte. Das Kindo-Team rekrutiert sich europaweit und sein „deutscher Onkel“ ist Mario F. Ruckh.

Kindo hat zuletzt via E-Mail einige Blogger angeschrieben, in sehr informeller Art und Weise, und sie darum gebeten, doch über die Plattform zu schreiben. Aus diesem Grund bot ich Kindo ein Interview an, das in ganzer Ausführlichkeit die Entstehung und die Idee hinter dem Netzwerk bespricht und Licht ins Dunkel der Marketing-Mails bringt.

Alexander Trust:

Seit wann gibt es Kindo und wie entstand die Idee dazu?

Mario F. Ruckh:

Die Idee hinter Kindo enstand Anfang 2007. Nils, Gareth und Demian waren nach den Feiertagen mit der Familie gerade zurück in London und haben sich auf einen Kaffee getroffen. Es ging um gute Ideen für neue
Startups und um die neueste Internet-Technik. Aber auch um Geschichten über betrunkene Verwandte, enttäuschte Schwestern und andere Familienprobleme. Und darum wie schwierig es ist, mit allen in Kontakt zu bleiben, wenn man mal zurück in London ist. Und das wo das Netz explodiert mit neuen Arten der Kommunikation und der Beziehungspflege. Skype, StudiVZ und XING sind alles sinnvolle Anwendungen, die nicht nur von der jungen Generation verwendet werden. Und wenn meine Mutter Skype verwenden kann (und sie kann es), dann bin ich sicher, dass sie auch Kindo verwenden kann, denn damit kann unsere Familie viel einfacher in Kontakt bleiben. – So wurde Kindo geboren.

Wir möchten easy mit unseren Familien zu Hause kommunizieren können und rausfinden was so alles los ist. Und es geht darum, eine moderne Medien- und Internet-Firma zu formen, die 100% auf die Familie und deren Bedürfnisse fokussiert ist.

Wie funktioniert die Arbeit in einem internationalen Team, das zudem auch über den Globus verteilt lebt und arbeitet?

Es ist super in einem so internationalen Team zu arbeiten, mit Leuten, die komplett unterschiedliche kulturelle Erfahrungen haben. So entstehen viele unterschiedliche Ideen und eine unglaubliche Energie. Wir verwenden Skype, Nils hat ja lange Zeit dort gearbeitet, für unseren Teamchat und manchmal für Konferenzen. Aber der Großteil des Teams ist sowieso in London, wenigstens meistens.

Warum setzt ihr auf ein Framework wie Seagull zur Entwicklung dieses Web 2.0-Angebotes?

Zum einen natürlich, weil unsere Entwickler Seagull entwickelt haben und sie das Framework bis auf die letzte Zeile Code kennen. Es existiert bereits seit 6-7 Jahren und ist eine sehr ausgereifte php-Plattform die die Entwicklung in vielen Dingen vereinfacht. Es ist in professionellen Kreisen relativ üblich solche Frameworks zu verwenden.

Ihr möchtet auf lockere und moderne Art Familienbeziehungen neu definieren. Wie genau stellt ihr euch das vor? Immerhin ist die Tatsache der virtuellen Abbildung alleine kein Garant dafür.

Also „neu definieren“ klingt wohl etwas hochgegriffen, aber Familienbeziehungen mit moderner Technologie unterstützen, das wollen wir sicherlich. Und wir hoffen, dass Kindo die Plattform für die Kommunikation innerhalb der Familie wird und so die Beziehungen zu den Verwandten einfacher und hoffentlich auch intensiver wird.

Welche Funktionen bietet Kindo im Vergleich zu anderen Stammbaum-Applikationen, und wie möchte man sich von diesen abgrenzen?

Vielleicht kann man Kindo als das „studiVZ“ für Familien verstehen. Ahnenforschung ist genauso wenig unser Fokus wie öffentliche Profile mit denen persönliche Daten offen im Netz landen. Aber wir arbeiten an einigen Funktionen, die unsere Vision sicher noch deutlicher machen werden.

Welche Kommunikationsmöglichkeiten bietet Kindo seinen Nutzern?

Momentan kann man seinen Verwandten Nachrichten auf der Pinnwand hinterlassen, Statusnachrichten eingeben die alle Verwandten sehen und über den Kalender werden Geburts- und Hochzeitstage sozusagen automatisch kommuniziert. In den Kontaktfelder kann man Telefonnummern, Instantmessenger und Emailadressen eintragen und zum Beispiel mit einem Klick eine klassische Email schreiben. Aber es ist noch einiges mehr in Planung.

Gibt es die Möglichkeit in Datenbanken zu suchen, um eventuell Verwandte ausfindig zu machen, von denen man gar nicht weiß, dass sie mit einem verwandt sind?

Das ist im Moment nicht geplant. Wir schätzen momentan die Privatsphäre unserer Nutzer wichtiger ein als den Wunsch nach Ahnen- oder Verwandtenforschung. Kindo ist dazu da mit deinen Verwandten in Kontakt zu bleiben und neue Familienmitglieder über deinen Baum kennenzulernen.

Hat Kindo vor, sich auch jenseits des Rechners für „Familie“ stark zu machen?

Ja, sicherlich. Wir wollen eine Familienmarke im Kommunikations- und Unterhaltungsbereich werden und haben da noch so einige Ideen, die uns dieser Vision in der nächsten Zeit näher bringen werden.

Abschließend noch die Frage, wie Dein persönlicher Blick in die Zukunft aussieht, wenn du dir Kindo anschaust. Welche Perspektive gibst du dem Projekt?

Also ich arbeite hier, weil ich überzeugt davon bin, dass Kindo etwas Großes und Nützliches werden kann! Wir haben die Unterstützung von sehr erfahrenen Business Angels und Venture Capitalists und haben ein großartiges Team mit erfahrenem Management; wir alle arbeiten jeden Tag daran, das große Potential, das in Kindo steckt, umzusetzen. Ich persönlich habe spannende Aufgaben, lerne richtig viel und es ist ein schönes Gefühl von Anfang an bei einem solch großen Projekt dabei zu sein.


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