Heinz-Peter Tjaden vs Peter Hahne: Immer wieder geht das Abendland unter

tjaden, den 7. Juni 2009
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Blog, Bild: Macnotes

Peter Hahne schlüpft in der heutigen „Bild am Sonntag“ wieder einmal in die Rolle von „Häuptling Erhobener Zeigefinger“. Er formuliert Gedanken vom Untergang des Abendlandes, wegen der neuen RTL-Sendung „Eltern auf Probe“.

Also spricht die schreibende Rothaut: „Man muss nicht gleich die Menschenwürde bemühen, den Sittenverfall oder den Untergang des Abendlandes beklagen.“ Unter gehen sie zwar, aber unseren Häuptling kümmert es nicht einmal auf Probe – wie sich Teenager neuerdings auf RTL um Kinder kümmern, die „schlicht“ von einem „schwachsinnigen Primitivfernsehen“ ausgeliehen werden, woraus unser Häuptling die Frage schnitzt: „Doch was sind das für Eltern, die ihre Babys ans Fernsehen verkaufen?“

Babys ans Fernsehen verkaufen

Da hat er aber etwas missverstanden, denn Werbetafeln, auf denen steht „Jens, vier Monate alt, 142,99 Euro“, „Ich bin doch nicht blöd, ich nehme Sarah, 145,99 Euro“ tauchen in dieser Serie nicht auf, auch nicht: „Alle zusammen mit 50 Prozent Rabatt. Außer Alete-Kost“. Die Kinder, die in den nächsten Wochen „unreife, überforderte Teenagerpaare“ nerven, werden das nur vorübergehend tun. Irgendwann dürfen sie wieder nach Hause.

„Häuptling Erhobener Zeigefinger“ kann das gar nicht schnell genug gehen, von RTL fordert er deshalb einen freiwilligen Verzicht auf eine weitere Ausstrahlung und verweist auf „knallharte Kritik vom Kinderschutzbund, von Kirchen und Ärzteverbänden“ und darauf: „Die Jugendminister der Länder fordern ein Verbot, die Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen läuft Sturm gegen die Serie.“

Wer RTL-Wind sät, wird einen Marterpfahl ernten! Daran festgebunden werden von unserem Häuptling auch jene Zuschauer, die vergessen, dass es auf der Fernbedienung einen Ausschaltknopf gibt. Nun muss aber niemand vor einer dunklen Mattscheibe hocken, nur weil RTL ein wenig weich in der Birne ist. Es wirft ja auch niemand ungelesen die „Bild am Sonntag“ weg, nur weil Peter Hahne für dieses Sonntagsblatt Kolumnen verfasst, in denen er immer wieder das Abendland untergehen lässt, bis man sich daran gewöhnt hat wie an den Sonnenuntergang.


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