Facebook Camera: Neue iPhone-App macht Instagram Konkurrenz

Alexander Trust, den 24. Mai 2012
Facebook Camera
Facebook Camera

Merkwürdig genug, dass Facebook trotz der anstehenden Übernahme von Instagram eine eigene App für iOS-Devices herausgebracht hat. In Deutschland müssen wir noch auf Facebook Camera für iPhone und iPad verzichten, bislang hat man die App lediglich in „englisch“-sprachigen Ländern in den jeweiligen App Stores veröffentlicht.

Die neue Facebook Camera App ermöglicht Nutzern das Machen von Fotos, das Verändern von Fotos anhand vorgegebener Filter und die Ansicht von Bildern aus dem Stream der Facebook-Freunde (und/oder dem Rest der Welt).

Facebook soll an dieser App schon eine Weile gearbeitet haben. Weil nun die Übernahme von Instagram durch Facebook erst noch von US-Kartellrechtlern überprüft werden muss, und das bis zu einem Jahr schlimmstenfalls dauern könnte, wollte Facebook wohl nicht vollkommen den Anschluss verlieren, und veröffentlichte heute Facebook Camera.

Internationale Versionen folgen

Josh Constine zufolge sollen die lokalisierten Versionen von Facebook Camera in den nächsten Wochen veröffentlicht werden, sobald man beim Social Network die Apps übersetzt hat.

Auf dem Startbildschirm der App soll sich ein Kamera-Button befinden, mit dem man unmittelbar neue Fotos anfertigen kann. Außerdem böte der „Homescreen“ der App leichten Zugriff auf die letzten selbst geschossenen Fotos, um diese zeitnah auf Facebook hochladen zu können. Dazu gibt es eine Art News-Feed, der nur aus Fotos besteht, die die eigenen Freunde erstellt haben. Man kann sich auch einen Feed anzeigen lassen, der aus Fotos besteht, die man selbst hochgeladen hat, oder auf denen man von Freunden „getaggt“ wurde.

Mit Facebook Camera, das sich Constine angesehen hat, soll man relativ zügig eines oder mehrere Fotos auswählen können, sie mit Filtern versehen dürfen und dann in der Folge mit seinen Facebook-Freunden teilen.

Vorteile gegenüber Instagram

Josh Constine fasst einige Vorteile der App zusammen. Mit dem „Multiupload“-Feature könne man anders als auf Instagram eben mehrere Bilder gleichzeitig hochladen, und auf diese Weise auch eine Art Geschichte erzählen. Zudem kann man, wie man es bei vielen iOS-Bilder-Apps gewöhnt ist, zwischen den Fotos wechseln, in dem man einfach mit dem Finger nach links oder rechts wischt.

Man müsse zudem nicht darauf warten, dass Fotos komplett geladen würden. Facebook würde erst eine grobe Ansicht der Bilder anzeigen, wohlgemerkt der Bilder, die sich online befinden. Mit der Zeit würden die Bilder dann immer schärfer dargestellt, wenn sie komplett heruntergeladen wurden. Auch habe Facebook die vorhandenen 14 Filter „sinnvoller“ benannt. Man erkennt an der Bezeichnung wie „Contrast“, „Light“, „Emerald“ und so fort, schneller, welchen Effekt der Filter auf das Bild hat.

Nachteile gegenüber Instagram

Natürlich hat sich Cosntine auch angesehen, inwiefern denn Facebook Camera schlechter abschneidet. Zum Beispiel würden die Icons und Anzeigen für Kommentare und deren Anzahl oder der „like“-Button über die Fotos gelegt, was den Effekt des Bildes durchaus abschwächen kann.

Derzeit dauere es offenbar zudem noch recht lang, wenn man die Kommentarfunktion antippt, bis Facebook die Kommentare tatsächlich geladen hat. Ungeduldige Zeitgenossen könnten so denken, dass es gar keine Kommentare unter einem Bild gibt.

Noch viel Rohes

Am augenfälligsten sei aber, dass derzeit viele der Bilder noch relativ „normal“ und wenig „künstlerisch“ aussähen. Dadurch, dass die App Zugriff auf den „Stream“ aller Fotos von Facebook-Freunden bietet (die diese freigeschaltet haben), entdecke man in der App viele Bilder, die nicht so recht in dem eher spontan-künstlerischen Schema angefertigt wurden, wie man sie bislang aus Instagram kennt, betont Constine. Das wird sich mit der Zeit wohl anpassen, je nachdem, wie gut die App von den Facebook-Usern angenommen werden wird.

Laut einem Facebook-Sprecher plant Mark Zuckerberg aber trotz Übernahme von Instagram, beide Plattformen unabhängig voneinander fortzuentwickeln.


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