Apple: Ausnutzung von Foxconn-Mitarbeitern laut Aktivisten unverändert

Alexander Trust, den 31. Mai 2012
Apple-Hauptquartier in Cupertino
Apple-Hauptquartier in Cupertino, Foto: Joe Ravi CC-BY-SA 3.0

Zu Beginn des Jahres hatte die „Fair Labor Association“ bei einer Betriebsprüfung von Foxconn teils menschenunwürdige Arbeitsbedingungen festgestellt. Apple und Foxconn gelobten Besserung. Laut Aktivisten sollen allerdings zwei Monate später Verstöße immer noch die Regel sein beim Hersteller, der für Cupertino unter anderem iPhone und iPad fertigt.

Foxconn in China produziert zwar nicht nur für Apple in Cupertino, doch die Firma geriet in der Vergangenheit besonders ins Gerede, da sich beispielsweise im Jahr 2009 einer der Mitarbeiter das Leben nahm, als er einen Prototyp eines kommenden Apple-Smartphones verlor. Dieses Ereignis war nicht der einzige Suizid eines Foxconn-Mitarbeiters, und die Berichterstattung über schlechte Arbeitsbedingungen beim chinesischen Hersteller gibt es schon seit Jahren.

Großer Druck und Erniedrigung

Arbeiter am Fließband sollen mit disziplinarischen Maßnahmen bestraft werden, die laut Student & Scholars Against Corporate Misbehaviour (SACOM) „erniedrigend“ seien. Die Organisation habe das Arbeitsgelände von Foxconn mehrfach besucht und Interviews mit 170 Mitarbeitern geführt. Hohe Produktionsziele, unmenschliche Behandlung und Lohnkürzungen seien immer noch ein Problem bei Foxconn, wie die Aktivisten gegenüber der Agentur Reuters angaben.

Doch auch aus anderen Richtungen kommen ähnliche Stimmen. Geoffrey Crothall vom „China Labour Bulletin“ gibt an, dass er bislang keine tatsächlichen Beweise für großartige Veränderungen der Arbeitsbedingungen entdecken kann. Alles, was Apple und Foxconn bislang zur Verbesserung der Situation getan hätten, sei PR-Aktionen zu organisieren.


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