Günstige Upgrade-Mogelpackung für Windows 8 Pro?

Alexander Trust, den 3. Juli 2012
Windows 8 Upgrade-Assistant
Windows 8 Upgrade-Assistant

Nur knapp 40 US-Dollar soll das Upgrade auf Windows 8 Pro die Endverbraucher kosten. Das gab der Software-Konzern bekannt. Dieses Upgrade soll für Benutzer von Windows XP, Windows Vista und Windows 7 möglich sein.

Wer auf Windows 8 spekuliert und zum Beispiel das Anfang der 2000er erschienene Windows XP sein Eigen nennt, der wird ebenfalls von Microsofts Upgrade-Politik profitieren. Nur $39.99 soll den Endverbraucher die Aktualisierung auf Windows 8 dann nämlich kosten.

Verglichen mit dem Preis früherer OS-Upgrades ist das ein Schnäppchen. Zuletzt kostete ein Windows 7 Upgrade zwischen 50 und 99 US-Dollar, je nach Version. Knapp $40 zahlt aber nur, wer das OS-Upgrade direkt herunterlädt, eine Box-Version mit DVD und Handbuch wird knapp $70 kosten.

Nur temporär billig?

Donald Melanson von den Kollegen von engadget äußert Bedenken, dass Microsoft die Preise nach einer angekündigten „Promotion“-Phase anheben könnte. Diese soll laut offiziellem Windows Blog am 31. Januar 2013 enden.

Mogelpackung?

Viel wichtiger allerdings ist die Tatsache, dass Microsoft nach wie vor nicht von seiner konservativen Sichtweise bei Familienlizenzen abweicht. In dem Blog-Eintrag von Brandon LeBlanc fand sich kein Hinweise darauf, wie viele Computer man denn zum Preis von 39,99 USD aktualisieren würde können. Doch auf Nachfrage in den Kommentaren gab der Microsoft-Mitarbeiter an, dass man jede einzelne Lizenz zum Preis von knapp 40 Dollar aktualisieren müsste. Es handelt sich dabei also um eine Einzelplatz-Lizenz. Angeschmiert – und natürlich kann man es nicht jedem Recht machen – sind Besitzer von Familienlizenzen für 3, 5 oder mehr Rechner. Wer daheim drei Windows-Rechner hat, einen Laptop für das schulpflichtige Kind und zwei Desktop-Rechner für die übrigen Familienmitglieder beispielsweise, der muss entsprechend 120 US-Dollar ausgeben.

Es dürfte zudem nicht selten der Fall sein, dass Nutzer neben einem Desktop-Rechner auch ein Laptop besitzen. Microsoft muss eigentlich versuchen an vielen Fronten Boden gutzumachen. Mit Windows Phone 7 hat man zu spät den Smartphone-Zug besteigen wollen. In dem Sektor spielt man keine Rolle. Mit Windows 8 will man auch dort Boden gutmachen, aber vor allem auf dem Tablet-Sektor. Denn das eigene Tablet Surface soll mit Windows 8 betrieben werden.

Schaut man sich die Konkurrenz an, stellt man fest, dass Microsoft zumindest beim Preis absolut hinterher hinkt. Während auf Smartphones und Tablets Android nichts kostet, und Google außerdem ein kostenloses Desktop-Betriebssystem namens Chrome OS anbietet, hat ebenfalls Konkurrent Apple wesentlich günstigere Preise für seine Betriebssysteme in petto: Ganz gleich ob bei seinen iPhones, iPads oder Macs. Bei Apple handelt es sich seit einiger Zeit bereits um Quasi-Familienlizenzen, die, wie im Fall von zuletzt OS X 10.7 Lion für knapp 23,99 Euro auf  allen Geräten in der Familie ohne Weiteres installiert werden dürfen. Einzige Voraussetzung ist, dass man das OS über den eigenen iTunes-Account herunterlädt, der auf dem jeweiligen Mac autorisiert sein muss.


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