Google: FTC will 22,5 Millionen Strafzahlung verhängen

Alexander Trust, den 10. Juli 2012
Google-Screenshot
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Die Federal Trade Commission (FTC) wirft dem Suchmaschinen-Riesen Google vor, mit Tricks Datenschutz-Einstellungen von Apples Safari-Browser umgangen, und somit auch Nutzer „ausspioniert“ zu haben, die anhand diverser Einstellungen bestimmte Tracking-Arten unterbinden wollten. Google widersprach einer „Absicht“ seinerseits. Die Seite, auf die sich der Vowurf der FTC stütze, stammte aus dem Jahr 2009 und sei in der Zwischenzeit geändert und unter anderem die Werbecookies entfernt worden.

Strafzahlung ist schnell wieder drin

2011 hatte die FTC ein Abkommen mit Google getroffen, wonach das Unternehmen seine Datenschutz-Praktiken für jeden offen darlegen sollte. Dieses Abkommen sieht die Federal Trade Commission als verletzt an und ordnete eine Strafzahlung von 22,5 Millionen US-Dollar an. Man habe sich auf diesen Betrag geeinigt, heißt es. Wie das Wall Street Journal schreibt, soll diese Summe zwar die bis dato höchste von der FTC verhängte Strafe sein, die Finanzen Googles hingegen nicht allzu sehr ins Wanken bringen. Laut WSJ soll das US-amerikanische Unternehmen die verhängte Summe im vergangenen Jahr innerhalb von nur fünf Stunden erwirtschaftet haben.

Weitere Schritte gegen Google möglich

Mit der Strafzahlung soll die Sache jedoch noch nicht vom Tisch sein. Eine Gruppe von US-Staatsanwälten prüft derzeit weitere Schritte wegen der Umgehung von Safari-Sicherheitseinstellungen. Erst im vergangenen Jahr muste Google im Rahmen einer Einigung mit dem US-Justizministerium 500 Millionen US-Dollar bezahlen, weil nach Ansicht der Behörden nicht genug gegen Werbung für illegale Pharmazeutika unternommen wurde.

Kartell-Untersuchungen bereits Ende 2010 gestartet

Im Mai hatten wir darüber informiert, dass die EU-Kommission Kartell-Untersuchungen wegen Verstoßes gegen Wettbewerbsbedingungen eingeleitet, und Google um Stellungnahme zu den Vorwürfen gebeten hat. Bereits Ende 2010 waren auf Geheiß von Microsoft-Beschwerden Untersuchungen gegen Google eingeleitet worden.


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