Tim Cook plant umfassende Änderungen beim iPhone-Verkauf

Otto Normal, den 4. Juli 2013
Tim Cook
Tim Cook, Bild: Apple

Der Smartphone Markt ist in Bewegung. Die Zeiten, in denen iOS das dominierende mobile Betriebssystem war, sind längst vorbei. Apple plant jetzt offenbar im Bereich des Vertriebes umfassende Änderungen am eigenen Konzept vorzunehmen. In San Francisco im Fort Mason trafen sich vor kurzem Apple Retail Store Chefs mit dem Management von Apple. Cook soll dabei insgesamt drei Stunden zu den Leitern der Ladengeschäfte Apples gesprochen haben.

Er zeigte sich bei dem Treffen sehr zufrieden damit, wie über Apple Stores Produkte wie Macs oder iPads verkauft werden. Jeder vierte Mac der weltweit verkauft werde, komme direkt aus einem Apple Retail Store. Unzufrieden zeigte sich der Apple CEO jedoch darüber, dass 80 Prozent der iPhones über andere Quellen bezogen werden.

Das iPhone ist ein Türöffner für den Kauf weiterer Produkte

Seine Unzufriedenheit rühre daher, dass iPhones ein Türöffner-Produkt seien, die den Weg zu iPads und Macs ebneten. Wenn Kunden ihr Produkt im Apple Retail Store kaufen würden, so würden sie gleich den anderen Produktgruppen wie Macs und iPads ausgesetzt. Anders sieht es im Bereich der Reparaturen aus, wie Cook vorführte. Während zwar 80 Prozent der Geräte außerhalb der Apple Retail Stores verkauft würden, so brächten 50 Prozent der Käufer ihre Produkte für Reparaturen oder weil sie Fragen dazu haben in den Retail Store. Diese Zahlen müssen laut dem Apple Chef mehr in Einklang miteinander sein. Apple will den Verkauf der iPhones in Retail Stores durch gewisse Anreize steigern. Insider sagen, dass Apples erster Coup in diesem Bereich der 50 Dollar Gutschein ist, den Apple im Zuge seines Back-to-School Programms für Käufer eines iPhones im Retail Store verteilt habe. Weitere solcher Anreize sollen bei dem Konferenzgespräch zur Bekanntgabe der Quartalsergebnisse des dritten Quartals vorgestellt werden, wie Insider berichten.

Apple führt demnächst ein Trade-In Programm ein

Ein weiteres Element der Anreize ist Apples geplantes Trade-In Programm für Altgeräte. Dieses soll in den nächsten Monaten in Apple Stores starten. Das Programm soll eine großes Präsenz innerhalb der Apple Stores bekommen. Es wird als Gegenstück zu einem bestehenden konkurrierenden Trade-in-Programm gestartet. Dabei sollen Kunden auch angeregt werden, ein möglicherweise kaputtes Altgerät gegen ein neues wiederaufbereitetes iPhone 5 zu tauschen. Innerhalb des Meetings soll es auch eine Diskussion über neue Programme der Mobilfunkanbieter gegeben haben, die vorzugsweise vergünstigte Geräte anbieten, die nicht von Apple stammen. Apple will versuchen, mehr über diese konkurrierenden Programme herauszufinden und das iPhone mehr voranbringen. Cook äußerte in dem Zusammenhang noch einmal Kritik am fragmentierten System Android. So liefen auf bestimmten Geräten bestimmte Apps nicht, weil die Versionsnummer nicht stimme. Apple will damit werben, dass auf jedem Gerät alle Apps laufen und dass sich jedes Gerät ähnlich bedienen lässt.

Preise sollen zu Konkurrenten angeglichen werden

Ein weiterer Anreiz soll die Angleichung der Preise zu konkurrierenden Anbietern des iPhones sein. So wird es eine internationale Price-Matching Policy geben. Diese soll dafür sorgen, dass Apple iPhones zu den gleichen Preisen wie die Konkurrenz anbietet. Neben der iPhone Hardware redete Tim Cook auch über die Software. Das mobile Betriebssystem iOS spiele demnach eine kritische Rolle für Apples Zukunft. Darüber wurde in der Runde auch diskutiert. Apples Management führte iOS 7 den anwesenden Retail-Store Leitern das neue Betriebssystem vor. Weiterhin diskutierten die Anwesenden darüber, wie Apples mobiles Betriebssystem möglichst attraktiv für die Kunden gemacht werden könnte. Apple will neben den neuen Werbestrategien vor allem auch die Retail Stores voranbringen. So sollen unter anderem in Europa neue Ladengeschäfte eröffnet werden. Darunter soll auch ein neuer Store für Italien sein. Es soll zudem eine große Palette an neuen Produkten in diesem Herbst geben.


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