#BeineGate: Katja Suding ist die neue Silvana Koch-Mehrin

Alexander Trust, den 7. Januar 2015
Katja Suding
Katja Suding, Foto: FDP

Die ARD verhilft der Hamburger Fraktionsvorsitzenden der FDP, Katja Suding, zu unverhoffter Publicity vor der Wahl in Hamburg im Februar. Die „schöne“ Suding steht auf Wahl-Plakaten „ihren Mann“, hat aber nie einen Hehl daraus gemacht, eine Frau zu sein. Genau das hat sie mit Silvana Koch-Mehrin gemeinsam, der ehemaligen Vorzeige-Frau der Freien Demokraten.

Hauptdarsteller im Schmuddelfilm „Dreikönigstreffen“ der Tagesschau, einer Co-Produktion von ARD und Freien Demokraten war Spitzenkandidat Christian Lindner, der eine Stunde lang eine freie Rede hielt. Der öffentlich-rechtliche Sender kürzte das Drama auf Minuten zusammen, in denen die Kamera kurz auf Katja Suding schwenkte, und zunächst ihre Beine zeigte. Nun wird zurecht eine Debatte geführt, weil eine Frau auf ihren Körper reduziert wurde.

Suding zeigt sich gerne

Suding selbst scheint das aber gefallen zu haben. Die Aufnahmen legen nahe, dass sie sich des Kameraschwenks bewusst war. Ein kurzer Ausschnitt zeigt, wie sie versucht, nicht in die Kamera zu blicken, sich aber dennoch geschmeichelt fühlt.

Vor allem in den sozialen Medien zeigten sich einige Zuschauer schon während der Ausstrahlung irritiert von dem Kameraschwenk. Noch in der Nacht veröffentlichte die ARD einen Blogbeitrag im Tagesschau-Blog, in dem sich Kai Gniffke für diesen Beitrag bei Suding entschuldigt.

Fakt ist: Suding ist noch nicht über eine Doktorarbeit gestolpert, aber spätestens mit der Ausstrahlung des Tagesschau-Kameraschwenks die Nachfolgerin von Silvana Koch-Mehrin geworden. Denn die ehemalige Vorzeige-Frau der Freien Demokraten wurde in de öffentlichen Wahrnehmung ebenfalls häufig über ihre „Schönheit“ definiert.

Die lebhafte Debatte, die jetzt losgetreten wurde, zeigt, dass es längst nicht zur Normalität zählt, wie man sich über das Geschlecht definiert und wie andere Leute einen über das Geschlecht definieren. Natürlich fallen darin Begriffe wie Sexismus und Feminismus, wenngleich Suding selbst das nicht so sieht.

Suding vergibt ARD

Sie sieht den Kameraschwenk gelassen. Die Spitzenkandidatin der FDP für die Bürgerschaftswahl in Hamburg gibt an, dass nun jeder wisse, „dass ich mit meinen sportlichen Beinen die Fünf-Prozent-Hürde mit Sicherheit überspringen werde.“ Allerdings versichert sie, „dass man mit schönen Beinen keine Wahlen gewinnt“.


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