iPhone 6s: Das Prozessor-Gate, das keines ist

Iro Käse, den 10. Oktober 2015

Mit dem iPhone 6s hat Apple seinem Mobiltelefon auch einen neuen Prozessor spendiert, der gegenüber zum Modell des Vorjahres eine deutliche Leistungssteigerung bringt. Die Prozessoren werden jedoch von zwei Firmen hergestellt – mit kleinen Unterschieden.

Der Start des iPhone 6s verlief bisher nahezu ohne sogenanntes Gate, nun sind die Kritiker doch noch fündig geworden: Apple verwendet in den neuen Geräten Prozessoren von zwei Herstellern, die einen geringfügig abweichenden Akkuverbrauch haben. Hergestellt werden die Chips von Samsung und TSMC, verschiedenste Vergleiche der Akkulaufzeit haben in den vergangenen Tagen demonstrieren wollen, dass die Akkulaufzeit je nach Chip enorm variiert.

Fest steht, dass die Größe der beiden Chips unterschiedlich ist, das haben die Kollegen von Chipworks herausgefunden. Der A9 von Samsung ist 10% kleiner als der von TSMC, eine Aussage über die Akkulaufzeit oder die Leistung der Chips lässt sich anhand dessen jedoch noch nicht treffen.

Inzwischen gibt es auch von Apple selber ein Statement zu den Unterschieden. In der entsprechenden Erklärung, die Apple an Ars Technica gesendet hat, gesteht man minimale Unterschiede in der Akkulaufzeit ein, offiziell sollen diese zwischen zwei und drei Prozent liegen. Die durchgeführten Akku-Tests verschiedener Blogs nennt Apple jedoch schlichtweg unzutreffend, da diese Tests den Prozessor so lange wie möglich bis zum Limit belasten, eine solche Belastung jedoch nicht der alltäglichen Nutzung von iPhones entspricht.

Apples Statement unterstreicht, dass das Prozessor-Gate des iPhone 6s kein wirkliches Gate ist. Im Alltag dürften die Unterschiede zwischen den beiden Prozessoren nicht auffallen, anderslautende Berichte sorgen vor allem für einen Placebo-Effekt. Klar ist auch der Grund für die Aufteilung der Produktion: Apple wollte eine größtmögliche Zahl an iPhones zum Marktstart herstellen, die Aufteilung auf zwei Hersteller war nur konsequent, in den vergangenen Jahren war die geringe Zahl von verfügbaren Prozessoren immer wieder der Grund für Lieferprobleme des iPhones.


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