Netzeitung: Links entfernen – besser spät als nie!

Alexander Trust, den 12. Januar 2016
Netzeitung - Screenshot
Netzeitung – Screenshot

Erinnert sich noch jemand an die Netzeitung aus den 2000ern? Das war mal eine Art Anlaufstelle für Blogger, die genug hatten von den Mainstream-Medien. Eine Zeitung, die ausschließlich im Internet erschien, und zu der es kein Äquivalent in Papierform gab. Doch jetzt heißt es, wer auf die Netzeitung verlinkt hat, der sollte alle Links entfernen.

Der Grund ist folgender: Schon 2014 wurde die Domain im Zuge einer Übernahme verkauft und der neue Besitzer, der Verlag hinter dem Kölner Stadtanzeiger, hat sich nicht die Mühe gemacht, die Inhalte zu übernehmen, geschweige denn ordentliche Weiterleitungen einzurichten. Das bedeutet, dass man mit all seinen Links auf Netzeitung auf eine fremde Quelle verweist, in ganz anderem Kontext. Google mag so etwas nicht.

Ungewollte Moneykeywords

Denn zum einen haben bestimmt einige Leute damals die Webseite der Netzeitung einfach mit „Netzeitung“ verlinkt. Der Wortbestandteil „Zeitung“ wird jedoch als sogenanntes Moneykeyword verstanden und so könnte man vermuten, der KSTA wollte sich ein besseres Ranking zu diesem Stichwort erschleichen. Das fällt aber auch negativ auf die eigene Seite zurück.

Dazu kommt außerdem, dass alle Links auf derselben Seite beim KSTA landen und wenn man beispielsweise mit Formulierungen wie „Schwarzeneggers Politik“ oder „Iran auf Konfrontationskurs“, etc. pp. als Linktext gearbeitet hat, was damals nur natürlich erschien, dann muss Google heute leider eine Diskrepanz zwischen Linktext und Inhalt am anderen Ende feststellen. Auch das mag Google nicht und vermutet eine Manipulation.

Semantisch sinnlos

Dazu kommt, dass man seinen Nutzern und Lesern ebenfalls nichts Gutes tut. Leider war die Netzeitung selbst schon 2010 nur noch ein automatisiertes Portal1 und schon damals funktionierten viele Links nicht mehr, doch wenn heute jemand auf einen Link klickt, der in dem Kontext sinnvoll erscheint, dann aber nur eine nicht sinnbezogene Seite vorfindet, fällt dieses negative Erlebnis auf die verlinkende Seite zurück.

Dass ich erst so spät davon mitbekomme, ärgert mich. Trotzdem sollte man in jedem Fall handeln. Besser spät als nie entferne ich also alle Links zur Netzeitung und ihr solltet es mir gleichtun. Zumal man ja nicht auch den KSTA bevorteilen möchte, der mit dem, was damals die Netzeitung war, überhaupt nichts mehr zu tun hat.


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